Yoga-Philosophie: Der klassische Leitfaden des Patanjali

Dritter Teil: Supranaturale (übernatürliche)  Kräfte - vibuthi pada

 


Dyana ist die zweite Stufe der samyama-Praxis und baut auf der ersten Stufe, dharana, auf. Ein schönes Gleichnis von Harihananda Ariana verdeutlicht dies

dhāraṇā ist eine Abfolge ähnlicher Wassertropfen und dhyāna  ein konti­nuierlicher Öl- oder Bienenhonigfluss. 

 

Sutra 3.2

Der fortwährende Fluss geistiger Impulse wird als dhyana bezeichnet.                                                                                                                 Dr. Jayadeva Yogendra

Dort (in dieser Konzentration)  ist das Einstimmen in einen einzigen

Er­fahrungsakt Meditatation                                               Deshpande/Bäumer

 

tatra pratyaya-ikatānatā dhyānam

 

tatra

dort; dann; darin

pratyaya

Wahrnehmung: Geist; Bewusstseinsinhalt

Vorstellung;  Gedanke,

ekatānatā

Ununterbrochen; Eines; als Eines fliessend

dhyānam

Mediation; Kontemplation; meditative Absorption

 

Scheinbar widmen wir uns einer Sache, doch in Wirklichkeit  lassen wir viele Ge­danken gleichzeitig durch den Kopf gehen. Dies erlaubt uns also keine vollständige Erkenntnis worüber wir uns konzentrieren..

 

Im Yoga beginnen wir damit, uns auf unseren Körper zu konzent­rieren, und wir richten unsere Aufmerksamkeit auf Bereiche wie die Atmung und beschäftigen uns mit verschiedenen Aspekten davon, wie der Länge der Einatmung, ihrer Tiefe usw. Natürlich ziehen wir uns in solchen Momenten von allem anderen zurück. Die Sinne hören auf, ihren Objekten nachzulaufen. Dann wird ein geeignetes Objekt der Kon­zentration oder Meditation ausgewählt. Es treten Schwierigkeiten auf, aber allmäh­lich kommt der Geist zur Ruhe. Dann tauchen immer wieder Gedanken im Geist auf, die sich auf das ausgewählte Objekt beziehen.